Asides

Brief thoughts and miscellaneous content.

  • Die DNA der Geschichte

    Der Mittelalterhistoriker Jörg Feuchter schreibt in der FAZ über die DNA der Geschichte. Das in Jena neu gegründete Max-Planck-Institut für Geschichte und Naturwissenschaften konzentriert sich vor allem auf genetische Analysen. Ziel ist es, historische Forschungsfragen (neu) zu beantworten.

    Feuchter argumentiert, dass die ‘Genetic History’ in der Öffentlichkeit beliebt sei:

    Sie scheint ein Bedürfnis nach mit empirischen Fakten und von klaren Identitätslinien gesättigten Aussagen zur Geschichte zu befriedigen, die die gegenwärtige Geschichtswissenschaft nicht bieten kann und will. Im Unterschied zu anderen naturwissenschaftlichen Methoden, die in Geschichte und Archäologie eingesetzt werden, ist die Genetik stets unmittelbar mit Fragen der Identität verknüpft, gilt doch DNA im heutigen Bewusstsein mehr und mehr als primärer Identitätsträger.

    Zum einen geht der Beitrag neue Forschungsfeldern nach, die sich durch die Populationsgenetik eröffnen. Zum anderen geht der Beitrag auch auf problematische Aspekte ein. Diese ergeben sich aus einer Verknüpfung von Geschichte und Genetik.


  • Hamburg-Hammaburg

    Am 31. Oktober ist im Archäologischen Museum Hamburg eine Ausstellung mit dem Titel “Mythos Hammaburg – Archäologische Entdeckungen zu den Anfängen Hamburgs” eröffnet worden. Die Ausstellung zur Stadtgeschichte Hamburgs wird bis zum 26. April 2015 zu sehen sein.

    Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Seite des Archäologischen Museums. Besuchen Sie auch das Blog zur Ausstellung.

    Mythos Hammaburg
    Ausstellungsplakat

  • 1000 Zeichen

    Zum Ende der Frankfurter Buchmesse: Exakt 1000 Zeichen pro Beitrag – das ist die einzige Regel. Den Inhalt gestalten die Autoren vollkommen frei. Jeden Tag gibt es einen neuen Text auf http://1000zeichen.de.


  • Natalio Botana: El orden conservador

    Das Magazin Revista Ñ hat ein Interview mit dem argentinischen Historiker Natalio Botana über die Neuauflage seines Buches El orden conservador (1974) veröffentlicht. In seiner Studie über “Die konservative Ordnung” richtet Botana das Augenmerk auf die sogenannte ‘Generación del 80’. Themen sind die politischen Entwicklungen in Argentinien in dem Zeitraum zwischen 1880 und 1916.

    Eine der zentralen Figuren in Politik und Militär jener Zeit war Julio Argentino Roca (1843-1914), argentinischer Präsident von 1880 bis 1886 und 1898 bis 1904.

    Julio Argentino Roca
    Alejandro S. Witcomb: “Julio Argentino Roca” (1900) (Ausschnitt) (Wikimedia) (Public Domain)

  • Die Katholische Aktion und die Soziale Frage in Argentinien, 1905–1919

    In der Zeitschrift Werkstatt Geschichte ist ein Beitrag erschienen, in dem ich die Katholische Aktion und ihre Reaktionen auf die Soziale Frage in Argentinien zu Beginn des 20. Jahrhunderts untersuche:

    Thomas Gerdes: Die Katholische Aktion und die Soziale Frage in Argentinien, 1905-1919. Transfer und Rezeption von katholischem Wissen. In: Werkstatt Geschichte, Nr. 57, 2011, S. 31-52. Online.

    Ausschnitt aus der Semana Social

    Abstract

    Die Expansion der argentinischen Agrarexportökonomie um 1900 ging einher mit einschneidenden ökonomischen und sozialen Krisen. Von diesen waren vor allem die unteren Gesellschaftsschichten betroffen. Ausgehend vom Konzept der ‘katholischen Aktion’ analysiert dieser Beitrag die zeitgenössischen katholischen Antworten auf die sogenannte ‘Soziale Frage’, speziell am Río de la Plata. Zum einen wird gezeigt, dass Europa als wichtiger Referenz- und Legitimationsraum für den dortigen Sozialkatholizismus diente. An Hand der konfessionellen Presse Buenos Aires’ werden hierzu die umfangreichen transatlantischen Wissenstransfers zwischen der ‘Alten’ und der ‘Neuen Welt’ in jenen Jahren nachvollzogen. Zum anderen unterscheidet dieser Beitrag zwei Strömungen innerhalb des sozialen Katholizismus am Río de la Plata.