Library

  • 6000 Jahre Geschichte

    1881 schuf der presbyterianische Missionar Sebastian C. Adams (1825–1829) in den USA die Synchronological Chart of Ancient, Modern and Biblical History. Das etwa sieben Meter lange Schaubild zeigt die Geschichte der Menschheit von der auf das Jahr 4004 v. Chr. angesetzten biblischen Schöpfung der Welt bis zum Jahr der Veröffentlichung.

    Synchronological Chart
    Sebastian C. Adams: Ausschnitt aus der Synchronological Chart (David Rumsey Map Collection) (Public Domain)

    Die Grafik stellt zunächst – ausgehend von Adam und Eva – die biblische Erzählung dar, später kommen auch säkular-geschichtliche Ereignisse hinzu.


  • El Eternauta und die ‘desaparecidos’ der Diktatur

    Die Aufarbeitung der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 beschäftigt Argentinien bis heute. Im ZEIT-Magazin (2/2015) berichtet Anne Kemper über die Suche der Familienangehörigen nach den “verschwundenen” Opfern (‘desaparecidos’) der Diktatur. Der Beitrag “Auf der Suche nach der verlorenen Familie” schildert die jahrzehntelange Suche von Elsa Sánchez de Oesterheld nach ihrem Mann Héctor und ihren Töchtern.

    Héctor Oesterheld war ein Comicautor, der die Folgen der Diktatur in seinem 1957 erschienenen Comic El Eternauta bereits antizipiert hatte. Hier erzählt er die Geschichte vom Kampf eines Familienvaters gegen einen übermächtigen Feind, der Buenos Aires zerstören will, sowie vom Verlust seiner Familie und seiner Suche nach ihr. In den 1970er Jahren ging Oesterheld dann im Kampf gegen die Militärjunta in den Untergrund. Seit seiner Gefangennahme 1977 zählt er zu den über 30.000 ‘desaparecidos’.

    Via: Romanistik-Blog


  • Spaziergang durch das historische Hamburg

    Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg präsentiert auf ihrer Seite verschiedene Spaziergänge durch das historische Hamburg.

    Neben einem Elbspaziergang dokumentieren Bildbestände aus der Sammlung der Bibliothek auch die Hamburger Innenstadt vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Ebenso finden sich historische Hamburg-Ansichten rund um die Alster.

    Hamburg von der Elbseite, im Jahre 1700 (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)

  • Biblioteca Nacional Argentina: Digitalisierung der Bestände

    Update 20.10.2019: Das Angebot ist umgezogen und findet sich jetzt auf der Website der Biblioteca Nacional Mariano Moreno.

    Trapalanda, auch als “Ciudad de los Césares” bekannt, ist eine mythische Region in den patagonischen Anden und gleichzeitig der Name des aktuellen Digitalisierungsprojekts der argentinischen Nationalbibliothek (Biblioteca Nacional Argentina).

    Trapalanda

    Die Legende um die sagenumwobene Stadt beschäftigte auch den deutschen Geografen Hans Steffen. Um 1900 führte er im Auftrag der chilenischen Regierung mehrere Expeditionen in den Anden durch (mehr zu Hans Steffen). Schon 1892 hatte Steffen in der Zeitschrift des Deutschen Wissenschaftlichen Vereins in Santiago de Chile einen Aufsatz zur “Ciudad de los Césares” veröffentlicht:

    Hans Steffen: Die Anfänge der Sage von der Ciudad encantada de los Césares, in: Verhandlungen des Deutschen Wissenschaftlichen Vereins zu Santiago, Bd. 2, H. 4 (1892), S. 219-230.

    Die Biblioteca Nacional Argentina

    Die argentinische Nationalbibliothek wurde im Jahr der Unabhängigkeitserklärung, 1810, zunächst als öffentliche Bibliothek der Stadt Buenos Aires (Biblioteca Pública de Buenos Aires) gegründet. Nach mehreren Umzügen befindet sich das Gebäude der Bibliothek heute im Stadtteil Recoleta. Einer ihrer bekanntesten Direktoren war von 1955 bis 1973 der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges (1899-1986).

    Das Digitalisierungsprojekt

    Erfreulicherweise stellt die Biblioteca Nacional Argentina seit kurzem einen Teil ihres umfangreichen Bestands als Digitalisate online zur Verfügung. Mit der Benennung der digitalen Bibliothek nach der mythischen Region Trapalanda ist dabei – wie es auf der Website des Projekts heißt – die Utopie verbunden, den Nutzern zukünftig den gesamten Bestand der Bibliothek in digitaler Form zugänglich machen zu können.

    Zurzeit können bereits fast 10.000 Bücher, Notenschriften, Tondokumente, Karten, Bilder, Filme und Manuskripte online eingesehen werden.

    Avenida de Mayo
    Die Avenida de Mayo in Bue­nos Aires im Jahr 1920. (Harry Grant Olds/Biblioteca Nacional Mariano Moreno, Buenos Aires)

    Der Bestand umfasst unter anderem Dokumente aus der Unabhängigkeitszeit sowie historische Landkarten. In der Fotosammlung finden sich mehrere Postkarten-Kollektionen und weitere Aufnahmen aus Buenos Aires und dem Rest des Landes. Außerdem sind bereits einige Jahrgänge einzelner Zeitungen aus dem Archiv der Bibliothek digitalisiert.


  • Der Nachlass Hans Steffen im Ibero-Amerikanischen Institut

    Der Nachlass des deutschen Geografen Hans Steffen (1865–1936) befindet sich im Nachlassarchiv der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin. Im Jahr 2013 wurde er dort im Rahmen des Projekts “Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile. Formale und wissenschaftliche Erschließung sowie Digitalisierung des Nachlasses Hans Steffen” von mir aufgearbeitet.

    Hans Steffen: Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile

    Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits weite Teile des amerikanischen Doppelkontinents erforscht. Jedoch waren über Teile Patagoniens, dem äußersten Süden Lateinamerikas, weiterhin nur sehr wenige Informationen bekannt.

    An der Erforschung der Andenkette im Kontext der Grenzziehung zwischen Argentinien und Chile wirkte Hans Steffen in zentraler Funktion mit, unter anderem als Sachverständiger der chilenischen Grenzkommission. Seine Expeditionen nach Westpatagonien trugen in den 1890er Jahren entscheidend dazu bei, die Grenzen des kartografisch erfassten Raums zu erweitern. Im Mittelpunkt seiner geografischen Arbeit stand dabei die Suche nach der Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. (weitere Informationen)

    Hans Steffen
    Hans Steffen (1865–1936) vor dem Hotel Progreso (2.v.r.). (Eigener Scan, Ibero-Amerikanisches Institut)

    Workshop

    Am 29./30. November 2013 fand im Rahmen des Projekts am IAI ein Workshop statt zum Thema “Wissensakteure und Grenzwissen zwischen Lateinamerika und Europa um 1900”. Nähere Informationen zur Veranstaltung und das Programm finden Sie hier. Der Tagungsbericht ist bei H-Soz-u-Kult veröffentlicht.

    Digitalisierung

    Das digitalisierte Material aus dem Nachlass Hans Steffen ist in den Digitalen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts online frei verfügbar.

    Ausstellung

    Im Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin war vom 14. Juni bis 21. Juli 2016 die Ausstellung zum Nachlass Hans Steffen zu sehen. Bereits zuvor wurde die Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (9. Juli bis 23. August 2015) gezeigt.

    Publikation

    Die Ergebnisse des Projekts wurden in der Reihe “Ibero-Bibliographien” publiziert:

    Thomas Gerdes, Stefan Schmidt: Hans Steffen (1865–1936). Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile, Berlin 2016 (Ibero-Bibliographien, Bd. 10). URN: urn:nbn:de:101:1-201601184419. Online (CC BY-NC-ND).