Argentina

  • Der Nachlass Hans Steffen im Ibero-Amerikanischen Institut

    Der Nachlass des deutschen Geografen Hans Steffen (1865–1936) befindet sich im Nachlassarchiv der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin. Im Jahr 2013 wurde er dort im Rahmen des Projekts “Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile. Formale und wissenschaftliche Erschließung sowie Digitalisierung des Nachlasses Hans Steffen” von mir aufgearbeitet.

    Hans Steffen: Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile

    Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits weite Teile des amerikanischen Doppelkontinents erforscht. Jedoch waren über Teile Patagoniens, dem äußersten Süden Lateinamerikas, weiterhin nur sehr wenige Informationen bekannt.

    An der Erforschung der Andenkette im Kontext der Grenzziehung zwischen Argentinien und Chile wirkte Hans Steffen in zentraler Funktion mit, unter anderem als Sachverständiger der chilenischen Grenzkommission. Seine Expeditionen nach Westpatagonien trugen in den 1890er Jahren entscheidend dazu bei, die Grenzen des kartografisch erfassten Raums zu erweitern. Im Mittelpunkt seiner geografischen Arbeit stand dabei die Suche nach der Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. (weitere Informationen)

    Hans Steffen
    Hans Steffen (1865–1936) vor dem Hotel Progreso (2.v.r.). (Eigener Scan, Ibero-Amerikanisches Institut)

    Workshop

    Am 29./30. November 2013 fand im Rahmen des Projekts am IAI ein Workshop statt zum Thema “Wissensakteure und Grenzwissen zwischen Lateinamerika und Europa um 1900”. Nähere Informationen zur Veranstaltung und das Programm finden Sie hier. Der Tagungsbericht ist bei H-Soz-u-Kult veröffentlicht.

    Digitalisierung

    Das digitalisierte Material aus dem Nachlass Hans Steffen ist in den Digitalen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts online frei verfügbar.

    Ausstellung

    Im Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin war vom 14. Juni bis 21. Juli 2016 die Ausstellung zum Nachlass Hans Steffen zu sehen. Bereits zuvor wurde die Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (9. Juli bis 23. August 2015) gezeigt.

    Publikation

    Die Ergebnisse des Projekts wurden in der Reihe “Ibero-Bibliographien” publiziert:

    Thomas Gerdes, Stefan Schmidt: Hans Steffen (1865–1936). Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile, Berlin 2016 (Ibero-Bibliographien, Bd. 10). URN: urn:nbn:de:101:1-201601184419. Online (CC BY-NC-ND).


  • Natalio Botana: El orden conservador

    Das Magazin Revista Ñ hat ein Interview mit dem argentinischen Historiker Natalio Botana über die Neuauflage seines Buches El orden conservador (1974) veröffentlicht. In seiner Studie über “Die konservative Ordnung” richtet Botana das Augenmerk auf die sogenannte ‘Generación del 80’. Themen sind die politischen Entwicklungen in Argentinien in dem Zeitraum zwischen 1880 und 1916.

    Eine der zentralen Figuren in Politik und Militär jener Zeit war Julio Argentino Roca (1843-1914), argentinischer Präsident von 1880 bis 1886 und 1898 bis 1904.

    Julio Argentino Roca
    Alejandro S. Witcomb: “Julio Argentino Roca” (1900) (Ausschnitt) (Wikimedia) (Public Domain)

  • Die Katholische Aktion und die Soziale Frage in Argentinien, 1905–1919

    In der Zeitschrift Werkstatt Geschichte ist ein Beitrag erschienen, in dem ich die Katholische Aktion und ihre Reaktionen auf die Soziale Frage in Argentinien zu Beginn des 20. Jahrhunderts untersuche:

    Thomas Gerdes: Die Katholische Aktion und die Soziale Frage in Argentinien, 1905-1919. Transfer und Rezeption von katholischem Wissen. In: Werkstatt Geschichte, Nr. 57, 2011, S. 31-52. Online.

    Ausschnitt aus der Semana Social

    Abstract

    Die Expansion der argentinischen Agrarexportökonomie um 1900 ging einher mit einschneidenden ökonomischen und sozialen Krisen. Von diesen waren vor allem die unteren Gesellschaftsschichten betroffen. Ausgehend vom Konzept der ‘katholischen Aktion’ analysiert dieser Beitrag die zeitgenössischen katholischen Antworten auf die sogenannte ‘Soziale Frage’, speziell am Río de la Plata. Zum einen wird gezeigt, dass Europa als wichtiger Referenz- und Legitimationsraum für den dortigen Sozialkatholizismus diente. An Hand der konfessionellen Presse Buenos Aires’ werden hierzu die umfangreichen transatlantischen Wissenstransfers zwischen der ‘Alten’ und der ‘Neuen Welt’ in jenen Jahren nachvollzogen. Zum anderen unterscheidet dieser Beitrag zwei Strömungen innerhalb des sozialen Katholizismus am Río de la Plata.


  • Iguazú, Argentinien

    Die Wasserfälle von Iguazú befinden sich an der Grenze zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay. Sie gehören zu den größten Wasserfällen der Welt. Hier sehen Sie einige Fotos von meiner Argentinien-Reise im Jahr 2004:

    Über Iguazú

    Die Iguazú-Wasserfälle (portugiesisch: Cataratas do Iguaçu; spanisch: Cataratas del Iguazú) sind die Wasserfälle des Flusses Iguaçu/Iguazú an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná (20 %) und der argentinischen Provinz Misiones (80 %).

    Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist 64 Meter hoch. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500 m³/s bis über 7000 m³/s. Das umgangssprachlich “Garganta del Diablo” beziehungsweise “Garganta do Diabo”, “Teufelsschlund”, genannte Wasserfallsystem ist eine U-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht. Die Fälle sind durch mehrere größere und kleinere Inseln voneinander getrennt. Die Fälle liegen sowohl im argentinischen Nationalpark Iguazú als auch im brasilianischen Nationalpark Iguaçu. Diese wurden 1984 (Argentinien) und 1986 (Brasilien) zum UNESCO-Welterbe ernannt.

    Der Name Iguazú hat seinen Ursprung in den guaranischen Wörtern ‘y’ für Wasser und ‘guasu’ für groß. Als erster Europäer entdeckte der spanische Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca die Fälle.

    Text: Wikipedia