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  • Open Science und wissenschaftliche Bibliotheken

    Im Rahmen meines berufsbegleitenden Masterstudiums in Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin habe ich mich insbesondere mit der Bedeutung von Open Science für wissenschaftliche Bibliotheken beschäftigt. Meine Masterarbeit zu dem Thema ist nun in der Reihe Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft erschienen.

    Forschungsfragen

    Open Science ist ein Schlagwort, das zurzeit im Bereich der wissenschaftlichen Bibliotheken sehr präsent ist. Die heterogenen Bestrebungen nach einer offeneren Wissenschaft werden in der Forschungsliteratur zusammenfassend auch als “Open-Science-Bewegung” bezeichnet. Speziell über die Bedeutung von Open Science für die wissenschaftlichen Bibliotheken wird unter anderem in (Online-)Publikationen, Blogbeiträgen und Feuilletons heftig – manchmal heiß – diskutiert. Die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Untersuchung und wissenschaftspolitischem Engagement sind dabei oft unscharf. Meine Masterarbeit vergleicht den in den unterschiedlichen Positionspapieren formulierten Soll-Zustand mit dem Ist-Zustand der Bibliothekslandschaft. Zudem werden Möglichkeiten für die weitere Entwicklung von Open Science in wissenschaftlichen Bibliotheken aufgezeigt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Aspekten Open Access, Open Data, Open Metrics, Open Peer Reviews, Open Educational Resources sowie Citizen Science.

    Konkret geht die Arbeit drei Forschungsfragen nach: Erstens, welche Aussagen zum Thema Open Science finden sich in Positionspapieren, die für wissenschaftliche Bibliotheken relevant sind? Zweitens, inwieweit sind die wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland und der EU bereits in diesem Bereich aktiv? Drittens, welche Entwicklungsperspektiven gibt es für Open Science in den wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland?

    In der Untersuchung geht es somit nicht vorrangig um ein vollständiges und repräsentatives Bild der Open-Science-Landschaft in Europa. Vielmehr soll anhand der Analyse von ausgewählten Positionspapieren und Bibliotheken eine Grundlage geschaffen werden, auf der Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung von Open-Science-Aktivitäten in wissenschaftlichen Bibliotheken formuliert werden können.

    Interview zu Open Science

    Mehr zur Arbeit erfahren Sie auch in einem Interview mit dem Blog ZBW MediaTalk:

    Wie Open Science die Welt wissenschaftlicher Bibliotheken verändert. In: ZBW MediaTalk (Blog), 03.05.2018. Online deutsch & englisch.

    Zum Text

    Die Open-Science-Bewegung und ihre Bedeutung für die wissenschaftlichen Bibliotheken. Eine Analyse von Positionspapieren und Entwicklungsperspektiven, Berlin 2018 (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Nr. 428). DOI: 10.18452/18983. Online.


  • Zertifizierung von digitalen Langzeitarchiven

    Unser Beitrag zur Zertifizierung von digitalen Langzeitarchiven ist im Blog der Society of American Archivists erschienen:

    Yvonne Tunnat, Franziska Schwab und Thomas Gerdes: Consortial Certification Processes – The Goportis Digital Archive. A Case Study. In: bloggERS! (Blog der Society of American Archivists), 07.02.2017. Online.


  • Forschungsdaten in der Wirtschaftswissenschaft

    Das Thema Forschungsdatenmanagement stand am 19./20. September im Mittelpunkt der Fortbildungsveranstaltung für Fachreferentinnen und Fachreferenten der Wirtschaftswissenschaften. Die bereits seit 1997 von der Kommission für Fachreferatsarbeit des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB) ausgerichtete Tagung fand in diesem Jahr in der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main statt. Etwa 50 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten reges Interesse an dem sehr aktuellen Thema.

    IG-Farben-Haus
    IG-Farben-Haus. Sitz der Universitätsbibliothek Frankfurt und Veranstaltungsort mit wechselvoller Geschichte (Sith Cookie: Main front of the IG Farben Building (CC BY-SA 3.0))

    Ergebnisse der Tagung

    In der Abschlussdiskussion stand die Frage im Mittelpunkt, was die Entwicklungen im Forschungsdatenmanagement (FDM) für die Arbeit von Fachreferentinnen und Fachreferenten bedeuten. Viele Projekte im Bereich Wirtschaftswissenschaften befinden sich noch im Aufbau. Vor diesem Hintergrund ermutigten die Forschungsdatenmanagement-Expertinnen und -Experten die Fachreferentinnen und Fachreferenten, in ihren jeweiligen Institutionen an der Entwicklung von Forschungsdaten-Policies mitzuarbeiten oder solche zu initiieren. Die Tagung in Frankfurt hat gezeigt, dass es sich beim Forschungsdatenmanagement um ein zukunftsweisendes Feld für Bibliotheken handelt, für das weitere Kompetenzen aufgebaut werden müssen.

    Den vollständigen Tagungsbericht finden Sie hier:

    Thomas Gerdes: Forschungsdatenmanagement in den Wirtschaftswissenschaften. VDB-Fortbildungsveranstaltung in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, 19./20. September 2016. In: o-bib. Das offene Bibliotheksjournal 3, Nr. 4, 2016, S. 316-321. DOI: 10.5282/o-bib/2016H4S316-321. Online (CC BY 4.0).


  • Biografie Hans Steffen (1865–1936) erschienen

    In der vom Ibero-Amerikanischen Institut – Stiftung Preußischer Kulturbesitz herausgegebenen Reihe “Ibero-Bibliographien” ist eine Biografie des deutschen Geografen Hans Steffen (1865–1936) erschienen, der lange Zeit in Südamerika lebte und arbeitete. Das Werk fasst gleichzeitig die Ergebnisse eines Projekts zur Erschließung des Nachlasses von Hans Steffen zusammen:

    Thomas Gerdes, Stefan Schmidt: Hans Steffen (1865–1936). Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile, Berlin 2016 (Ibero-Bibliographien, Bd. 10). URN: urn:nbn:de:101:1-201601184419. Online (CC BY-NC-ND 4.0).


  • Der Nachlass Hans Steffen im Ibero-Amerikanischen Institut

    Der Nachlass des deutschen Geografen Hans Steffen (1865–1936) befindet sich im Nachlassarchiv der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin. Im Jahr 2013 wurde er dort im Rahmen des Projekts “Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile. Formale und wissenschaftliche Erschließung sowie Digitalisierung des Nachlasses Hans Steffen” von mir aufgearbeitet.

    Hans Steffen: Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile

    Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits weite Teile des amerikanischen Doppelkontinents erforscht. Jedoch waren über Teile Patagoniens, dem äußersten Süden Lateinamerikas, weiterhin nur sehr wenige Informationen bekannt.

    An der Erforschung der Andenkette im Kontext der Grenzziehung zwischen Argentinien und Chile wirkte Hans Steffen in zentraler Funktion mit, unter anderem als Sachverständiger der chilenischen Grenzkommission. Seine Expeditionen nach Westpatagonien trugen in den 1890er Jahren entscheidend dazu bei, die Grenzen des kartografisch erfassten Raums zu erweitern. Im Mittelpunkt seiner geografischen Arbeit stand dabei die Suche nach der Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. (weitere Informationen)

    Hans Steffen
    Hans Steffen (1865–1936) vor dem Hotel Progreso (2.v.r.). (Eigener Scan, Ibero-Amerikanisches Institut)

    Workshop

    Am 29./30. November 2013 fand im Rahmen des Projekts am IAI ein Workshop statt zum Thema “Wissensakteure und Grenzwissen zwischen Lateinamerika und Europa um 1900”. Nähere Informationen zur Veranstaltung und das Programm finden Sie hier. Der Tagungsbericht ist bei H-Soz-u-Kult veröffentlicht.

    Digitalisierung

    Das digitalisierte Material aus dem Nachlass Hans Steffen ist in den Digitalen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts online frei verfügbar.

    Ausstellung

    Im Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin war vom 14. Juni bis 21. Juli 2016 die Ausstellung zum Nachlass Hans Steffen zu sehen. Bereits zuvor wurde die Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (9. Juli bis 23. August 2015) gezeigt.

    Publikation

    Die Ergebnisse des Projekts wurden in der Reihe “Ibero-Bibliographien” publiziert:

    Thomas Gerdes, Stefan Schmidt: Hans Steffen (1865–1936). Grenzerfahrungen eines deutschen Geografen in Chile, Berlin 2016 (Ibero-Bibliographien, Bd. 10). URN: urn:nbn:de:101:1-201601184419. Online (CC BY-NC-ND).